Was moderne Mitarbeiterführung ausmacht
Es ist hinlänglich bekannt, wie wichtig motivierte Mitarbeitende für den unternehmerischen Erfolg sind. In diesem Zusammenhang spielt natürlich auch die richtige Mitarbeiterführung eine nicht unwesentliche Rolle. Gerade im Hinblick auf die Digitalisierung und den damit verbundenen allgemeinen Wertewandel stehen Führungskonzepte auf dem Prüfstand. Und das ist auch gut so! Denn wie die Studie «Schweiz führt» aus dem Jahre 2014 gezeigt hat, war für 62 % der Schweizer die Führungskraft schon einmal Kündigungsgrund. Eine Zahl, die aufhorchen lässt. Immerhin verursacht eine hohe Mitarbeiterfluktuation nicht unerhebliche Kosten. Interessant ist dabei auch der Fakt, dass nur 16 % der Vorgesetzten glauben, sie seien ursächlich für die Kündigung. Wie Mitarbeiterführung wahrgenommen wird, klafft mithin weit auseinander.
Wandel in der Arbeitswelt verlangt neue Strategien
Während es in der Vergangenheit gang und gäbe war, dass ein autoritärer Führungsstil vorherrschte, hat sich das mittlerweile grundlegend gewandelt. Der Vorgesetzte als reiner Tonangeber ist out. Mitarbeitende wollen mitbestimmen und in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Insbesondere die Konzepte von New Work verlangen nach flachen Hierarchien und Teamwork. Wohlgemerkt, es geht nicht darum, gänzlich auf Führung zu verzichten. Denn in den allermeisten Bereichen ist eine Struktur im Arbeitsprozess vonnöten. Wie aber kann moderne Mitarbeiterführung aussehen? Eine Frage, die für Personaldienstleister in zweierlei Hinsicht interessant ist. Zum einen sind sie ja Arbeitgeber für die eigenen Angestellten. Zum anderen tragen sie die Verantwortung für die Kandidaten, die sie vermitteln.
Gibt es das perfekte Modell für die Mitarbeiterführung?
Über die Führung von Mitarbeitenden wird viel geschrieben und viel diskutiert. Gibt es die ultimative Methode? Welche Instrumente der Mitarbeiterführung sind die besten? Situativ führen? Partnerschaftlich führen? Gar laissez-faire für vollkommene Entscheidungsfreiheit? Aber kann es überhaupt funktionieren, sich einfach für einen Stil zu entscheiden und den dann umzusetzen? Mit Sicherheit nicht, denn worauf es wirklich ankommt, sind vor allem die innere Einstellung sowie die individuellen Gegebenheiten. Jemand, der führt, muss über bestimmte Eigenschaften verfügen, die über die reine Fachkompetenz hinaus gehen. Dazu gehört zuallererst die Fähigkeit, zuhören und auch verstehen zu können. Überhaupt sind soziale Kompetenzen ein Muss für jede Führungskraft. Wer sich nicht in andere Menschen hineinversetzen kann, der kann kein guter Chef sein. Das heisst, erfolgreiche Mitarbeiterführung beginnt bereits mit dem geeigneten Vorgesetzten. Und der sollte seine Mitarbeitenden kennen und wissen, wie sie ticken und was sie beschäftigt.
Das Team anleiten, nicht kontrollieren
Eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Team setzt auch voraus, dass alle sich als vollwertige und geschätzte Teammitglieder fühlen. Unabhängig davon, welche konkrete Aufgabe dem Einzelnen gerade zukommt. Jeder hat individuelle Fähigkeiten und Kenntnisse. Diese auszumachen und zu fördern ist ebenfalls Bestandteil moderner Mitarbeiterführung. Genauso wie den Mitarbeitenden mehr Eigenverantwortung für ihre Tätigkeit zu übertragen. Letztendlich bedeutet das für den Vorgesetzten, dass er nicht nur diktiert und kontrolliert. Stattdessen sollte er sich als Ansprechpartner verstehen, der bei Problemen hilfreich zur Seite steht. Das erfordert ein starkes, gegenseitiges Vertrauensverhältnis. Die Grundlage hierfür bildet eine offene und ehrliche Kommunikation. Dazu gehört neben regelmässigem Feedback auch eine vernünftige Fehlerkultur. Niemand soll sich fürchten müssen, wenn etwas schief gelaufen ist. Daneben spielen Lob und Anerkennung eine ganz wesentliche Rolle bei der Mitarbeitermotivation. Mitarbeitende sollen stolz auf das sein können, was sie für das ganze Team geleistet haben.
Mitarbeiterführung heisst Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Aber vergessen Sie nicht – Führen ist keine Einbahnstrasse! So braucht gute Führung auch die Fähigkeit zur Selbstreflexion. Wie bereits eingangs erwähnt, scheint es hier Nachholbedarf zu geben. Wie sonst kann es sein, dass noch nicht einmal ein Fünftel der Führungskräfte die Verantwortung für den Weggang von Mitarbeitenden bei sich selbst sieht? Daher muss die Zufriedenheit mit dem Vorgesetzten auch auf den Prüfstand kommen, etwa mithilfe einer Mitarbeiterbefragung.
Am Ende geht es gar nicht darum, ein passendes Modell für die Mitarbeiterführung zu finden. Sondern es kommt vielmehr darauf an, ein grundlegend neues Verständnis von Führung zu entwickeln. Sicherlich ist das keine einfache Aufgabe. Vor allem die Führungskräfte selbst sind hier gefordert, sich von alten Vorstellungen zu lösen und sich neue Fähigkeiten anzueignen. Denn auch Führen kann man lernen.
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