Stellenmarkt aktuell: Entwicklung im 1. Quartal 2021

Ein wichtiger Indikator für den allgemeinen Zustand der Wirtschaft ist immer auch die Entwicklung am Stellenmarkt. Insgesamt betrachtet war das vergangene Jahr nirgendwo auf der Welt ein leichtes – selbst hierzulande nicht. Ein Rückblick auf den Stellenmarkt 2020 in der Schweiz zeigt, dass es im Vergleich zu 2019 deutliche Einbrüche gegeben hat. Die Corona-Pandemie als Hauptauslöser dauert nach wie vor an und hinterlässt ihre Spuren. Weniger Jobinserate und gestiegene Arbeitslosenzahlen sind eines der Ergebnisse. Dennoch zeigt sich die Wirtschaft, bis auf wenige Ausnahmen, relativ unbeeindruckt und stabil. Wie steht es um den Stellenmarkt aktuell und welche Tendenzen gab es im ersten Quartal 2021?

Stellenmarkt aktuell: Daten, Zahlen und Fakten

Eine erfreuliche Nachricht gleich zu Beginn: Im März 2021 ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Januar auf 3.4 % gesunken* und der Stellenmarkt hat gegenüber Februar um immerhin 14 % zugelegt. Dafür besteht bei der Kurzarbeit nach wie vor Hochkonjunktur. Doch vor allem ihr ist es zu verdanken, dass die Folgen der Pandemie für Arbeitswelt und Wirtschaft bisher relativ milde ausgefallen sind und es noch keine wesentlichen, Corona-bedingten Massenentlassungen geben musste. Ausserdem zeigen sich nicht alle Branchen verhalten, was die Personalbeschaffung betrifft. Jobfile hat hierzu die Stellenmarkt Zahlen anhand der geschalteten Jobinserate untersucht.

Stellenmarkt aktuell: Die wichtigsten Zahlen des 1. Quartals 2021 im Überblick:

  • Suchende Unternehmen insgesamt: 43.358

  • Offene Positionen insgesamt: 451.598
  • Gesamtanzahl Jobinserate: 741.272

  • Investment in Stellenanzeigen: 114.762.064,00 CHF

[Quellenbasis: 21 Printmedien, 86 Online-Jobbörsen, 4 Crawler, 14.107 Firmenwebsites, RAV]

Laut der Jobfile Stellenmarktanalyse waren demnach im ersten Quartal 2021 mehr als 43.000 Unternehmen in der Schweiz auf der Suche nach neuen Mitarbeitenden. Das Investment in Stellenanzeigen lag bisher bei ca. 114 Mio. CHF. Das ist eine stattliche Summe, wenn man bedenkt, dass die Anzeigenumsätze im gesamten vergangenen Jahr etwa 268 Mio. CHF betrugen. Trotz aller momentanen Schwierigkeiten besteht in vielen Betrieben nach wie vor grosser Personalbedarf. Von Januar 2021 bis März 2021 gab es über 450.000 offene Jobs, für die knapp 750.000 Stelleninserate aufgegeben wurden. Das heisst, dass sich zahlreiche Unternehmen beim Recruiting nicht nur auf einen Kanal beschränken, sondern ihre Suche breiter streuen.

Die Top-Branchen & Berufsgruppen im 1. Quartal 2021

Aber in welchen Branchen war der Bedarf an Mitarbeitenden besonders hoch? Gefiltert nach Berufsgruppen zeigt sich, dass am Stellenmarkt aktuell hauptsächlich der Bereich Bauwesen, Handwerk und Umwelt auf der Suche ist. Vor allem Handwerker waren stark gefragt. Von den insgesamt 138.676 Stellenanzeigen in der Handwerks- und Bausparte richteten sich im 1. Quartal 2021 allein 97.566 Inserate an Handwerker. Damit führt diese Berufsgruppe – wie bereits 2020 – das Ranking an. Weil die Schweizer Bauwirtschaft positiv in die Zukunft blickt (↗ swissinfo.ch: «Schweizer Bauwirtschaft erwartet Erholung»), wird dieser Trend wohl weiter anhalten.

Top Berufsgruppen Schweiz 1.Quartal 2021

Die meistgesuchten Berufsgruppen nach Stellenanzeigen insgesamt | Analysezeitraum 01.01.-31.03.2021

Auch die Nachfrage nach technischen Berufen ist ungebrochen. Ingenieure, Architekten und Konstrukteure sind begehrt. Für sie gab es zwischen Januar und März 2021 über 64.000 offene Jobs (107.780 geschaltete Anzeigen). Weitere Top-Berufsgruppen findet man im Bereich Organisation & Projektmanagement, bei IT & Telekommunikation sowie in Vertrieb und Verkauf. Weder zu vergessen noch überraschend: der grosse Personalbedarf im medizinischen Sektor. Dass insbesondere Pflegefachkräfte fehlen, ist schon seit Jahren in der Diskussion und die Pandemie hat das Problem weiter verschärft. Insgesamt betrachtet haben sich die am meisten gesuchten Berufsgruppen im ersten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr aber nicht verändert. Einerseits ein Indiz dafür, wo sich die Berufe mit Zukunft finden lassen. Andererseits ein deutlicher Hinweis, wo es weiterhin Personalengpässe geben wird und langfristig Fachkräftemangel droht.

Der regionale Stellenmarkt von Januar bis März 2021

Landesweit bietet der Stellenmarkt aktuell ein realtiv einheitliches Bild, was die am meisten gesuchte Berufsgruppe betrifft. Fast in der gesamten Schweiz lag zwischen Januar und März 2021 der Bereich Bauwesen, Handwerk und Umwelt auf Platz 1. Dennoch kann man einige regionale Abweichungen ausmachen. Im Tessin wurden die meisten Stellenanzeigen für Mitarbeitende in der IT & Telekommunikation geschaltet. Genauso im Kanton Zürich, wo es insgesamt die grösste Anzahl an suchenden Unternehmen sowie an Jobangeboten gab. Mit 176.115 Anzeigen wurden fast ein Viertel sämtlicher Stelleninserate Schweizer Betriebe im 1. Quartal 2021 für diese Region veröffentlicht. Im Kanton Zug hingegen kam die Berufsgruppe Organisation & Projektmanagement auf das höchste Anzeigenaufkommen.

Um die besten Platzierungsoptionen für die eigenen Kandidaten auszumachen, lohnt es sich für Personaldienstleister, immer auch die Nachfrage in den einzelnen Regionen der Schweiz im Blick zu behalten. Mit Jobfile haben Sie hierzu das passende Tool an der Hand und bleiben über die gesamte Entwicklung am Schweizer Stellenmarkt stets auf dem Laufenden. Testen Sie die umfangreichen Funktionen von Jobfile zwei Wochen lang unverbindlich und kostenfrei.

Auch wenn der Stellenmarkt aktuell wieder Aufwind erfahren hat, darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Pandemie nocht nicht ausgestanden ist. Zwar wurde seitens des Bundes der vereinfachte Bezug von Kurzarbeitsentschädigung (KAE) zunächst bis Ende Juni 2021 ausgeweitet. Das verhilft zu weiterer Stabilität, kostet jedoch viel Geld. Geld, das – über Steuereinnahmen – wieder in die Staatskasse zurück fliessen muss. Dennoch bleibt zu hoffen, dass der Stellenmarkt sich weiter erholt und Unternehmen wieder verstärkt in die Personalsuche investieren werden.

Foto: Pixabay.com | Nikin

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