Was macht ein HR Fachmann? – Aufgaben, Karriere & Lohn

Der Bereich Human Resources (HR) ist ein anspruchsvolles Tätigkeitsfeld. Nicht nur, weil es schwierig geworden ist, Fachkräfte zu finden. Sondern insbesondere, weil Menschen im Mittelpunkt der täglichen Arbeit stehen, aber auch wirtschaftliche Aspekte sowie eine ganze Reihe rechtlicher Vorschriften berücksichtigt werden müssen. Spezialisierte HR Fachleute kennen sich hier bestens aus, denn sie beherrschen das gesamte Spektrum des Personalwesens. Aber was genau macht ein HR Fachmann bzw. eine HR Fachfrau? Welche Anforderungen gibt es an diese Position und wie viel verdient ein HR-Fachmann?

Berufsbild HR Fachmann / HR Fachfrau – Die Keyfacts im Überblick:

Soft Skills
– Interesse am Umgang mit Menschen
– Kontaktfreude, Sozialkompetenz
– Belastbarkeit, Durchsetzungsvermögen

Hard Skills
– Fachwissen im Personalwesen
– sehr gutes Ausdrucksvermögen
– Software- und EDV-Kenntnisse

Voraussetzungen
– eidg. Fähigkeitszeugnis, Matura oder vergleichbarer Abschluss
– Zertifikatsprüfung HR-Assistent; min. 4 Jahre Berufserfahrung

Lohn
– ø 94.500 CHF p.a.
– Spanne: 84.000 CHF – 104.000 CHF

Definition: Was ist ein HR Fachmann?

Die Berufsbezeichnung HR-Fachmann / HR-Fachfrau mit eidgenössischem Fachausweis ist ein anerkannter höherer Bildungsabschluss in der Schweiz. Personen, die diesen Titel führen, sind Fachkräfte im Bereich Human Resources, die – je nach Fachrichtung – verschiedene Aufgaben im HR Management wahrnehmen. Zu ihren Tätigkeitsbereichen gehören Recruiting, Personalverwaltung und -führung, Personalvermittlung und -verleih sowie die Beratung von Arbeitskräften und Unternehmen.

Aufgaben: Was macht man als HR Fachmann?

Die konkreten Arbeitsaufgaben für HR Fachleute hängen von der gewählten Fachrichtung ab. Denn die Weiterbildung zum HR Fachmann mit eidg. Fachausweis wird in drei verschiedenen Zweigen angeboten:

  • Fachrichtung A – Betriebliches HR Management

  • Fachrichtung B – Öffentliche Personalvermittlung und -beratung

  • Fachrichtung C – Private Personalvermittlung und -verleih

Betriebliches HR Managment

Der Abschluss in Fachrichtung A befähigt HR Fachleute, eine leitende Funktion im Personalmanagement eines Unternehmens einzunehmen. Das kann die Übernahme einzelner Projekte wie Personalbeschaffung oder -weiterentwicklung beinhalten, in kleineren Betrieben durchaus auch die Leitung des gesamten Personalwesens. Zu den Arbeitsaufgaben gehören:

  • Anforderungsprofile verfassen
  • Vorstellungsgespräche und Personalauswahl
  • Arbeitsverträge erstellen
  • Arbeitszeiterfassung und Lohnbuchhaltung
  • Kündigungen aussprechen
  • Weiterbildung und Weiterentwicklung fördern

Öffentliche Personalvermittlung und -beratung

HR Fachleute der Fachrichtung B sind auf die öffentliche Arbeitsvermittlung spezialisiert und in den kantonalen RAV kompetente Ansprechpartner für Arbeitsuchende und Unternehmen. Ein Hauptziel der Tätigkeit ist die (Re-)Integration Stellensuchender in den Arbeitsmarkt. Wichtige Aufgaben umfassen:

  • Kompetenz- und Potenzialanalysen Stellensuchender
  • Strategien zur Stellensuche erarbeiten
  • Vermittlungsnetzwerke aufbauen und pflegen
  • Förderung der Vermittlungsfähigkeit
  • Beratung von Unternehmen bei Entlassungen und Insolvenzen
  • Korrekte Anwendung der Vorschriften des AVIG überwachen

Private Personalvermittlung und -verleih

Ein Abschluss in der Fachrichtung C prädestiniert HR Fachleute, die Personalvermittlung im privaten Bereich zu leiten und zu steuern. Sie arbeiten bei Personaldienstleistern in den Bereichen Temporärarbeit, Beratung und Festvermittlung. Ihr Aufgabenbereich beinhaltet unter anderem:

  • Kundenakquise und Kundenbetreuung
  • Personalrekrutierung im Kundenauftrag
  • Erstellen und pflegen von Kandidatenprofilen
  • Beratung und Führung von Temporärarbeitenden sowie Stammpersonal
  • Vertragsgestaltung und Rechnungslegung
  • Kontaktpflege zu Kunden und Kandidaten

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Anforderungen: Was muss ein HR Fachmann können?

Im Human Resources Management ist der Umgang mit anderen Menschen fester Bestandteil der Tagesordnung. Wer in diesem Bereich arbeiten möchte, sollte daher insbesondere auf der zwischenmenschlichen Ebene fit sein. Exzellente kommunikative Fähigkeiten, eine hohe Sozialkompetenz sowie Diskretion sind für einen HR Fachmann unverzichtbar. Verantwortungsbewusstsein, Belastbarkeit und Flexibilität zählen ebenfalls zu den wünschenswerten Eigenschaften.

HR Fachleute müssen strategisch und analytisch denken können. Denn nur die genaue Beobachtung und Auswertung arbeitsmarktlicher und interner Entwicklungen erlaubt die langfristige Personalplanung sowie eine kurzfristige Anpassung an Veränderungen. Zum Anforderungsprofil gehört aber auch der sichere Umgang mit einschlägiger Software und natürlich umfassendes Wissen in personalwirtschaftlichen und arbeitsrechtlichen Belangen.

Ausbildung: Wie kann man HR Fachmann werden?

Um die Bezeichnung HR Fachmann / HR Fachfrau mit eidg. Fachausweis mit Fachrichtung A, B oder C tragen zu dürfen, ist eine erfolgreich abgeschlossene Berufsprüfung notwendig. Die Berufsprüfung wird vor dem Schweizerischen Trägerverein HRSE abgelegt. Die Zulassung zur Prüfung ist an folgende Voraussetzungen geknüpft:

Vorbildung
– eidg. Fähigkeitszeugnis, Maturität (gymnasial, fachlich), Fachmittelschulausweis oder vergleichbarer Abschluss
– erfolgreiche Zertifikatsprüfung zum HR-Assistenten / zur HR-Assistentin (ehem. Personalassistent / -in)

Berufserfahrung
Mindestens vier Jahre nach abgelegtem Fähigkeitszeugnis (bzw. gleichwertigem Abschluss), davon mindestens
– zwei Jahre Berufspraxis im HR-Bereich (Fachrichtung A)
– zwei Jahre Berufspraxis im Bereich öffentliche Arbeitsvermittlung (Fachrichtung B)
– zwei Jahre Berufspraxis im HR-Bereich, inkl. mind. 1 Jahr in der privaten Vermittlung (Fachrichtung C)

Zur Vorbereitung auf die Berufsprüfung bieten diverse kantonale Bildungsträger Kurse für eine zwei- bis dreisemestrige berufsbegleitende Weiterbildung an. In den Kursen wird zunächst unabhänging von der angestrebten Fachrichtung Basiswissen zu betriebswirtschaftlichen, arbeits- und sozialversicherungsrechtlichen sowie organisatorischen Themen vermittelt. Weitere wichtige Lehrinhalte umfassen HR-Prozesse, Change Managment, richtiges Netzwerken und Kommunikation. In einem Vertiefungsmodul lernen angehende HR Fachleute dann das Spezialwissen ihrer jeweiligen Fachrichtung. Die Kurskosten zur Prüfungsvorbereitung können mit bis zu 50 Prozent durch den Bund gefördert werden.*

Welche Weiterbildung im HR?

Ein Abschluss zum HR Fachmann mit eidg. Fachausweis ist die ideale Grundlage für zahlreiche weitere Karriereoptionen:

  • höhere Fachprüfung zum diplomierten Leiter Human Resources,
  • Nachdiplom-Studium Human Capital Management (HCM) oder Leadership,
  • Weiterbildung zum Betriebsökonom (BA, MAS),
  • Spezialisierung auf Arbeits- und Organisationspsychologie und vieles mehr.

Lohn: Was verdient man als HR Fachmann in der Schweiz?

Der Lohn als HR Fachmann beträgt, basierend auf Erhebungen von jobs.ch, im Mittel etwa 94.500 CHF brutto im Jahr. Die Lohnspanne liegt zwischen ca. 84.000 CHF und 104.000 CHF jährlich. Ein sehr wichtiger Faktor bei der Lohnentwicklung ist die vorhandene Berufserfahrung. Während Einsteiger zwischen 84.000 CHF und 87.000 CHF verdienen, kommt es nach 11 bis 15 Jahren zu einem signifikaten Anstieg auf bis zu 100.000 CHF oder mehr. Es gibt ausserdem leichte kantonale Unterschiede und die Löhne stehen in Abhängigkeit von Branche und Betriebsgrösse. Vor allem grosse Unternehmen mit mehreren tausend Mitarbeitenden aus der Pharma- und Chemieindustrie, Banken sowie die Medizintechnik zahlen besonders hohe Löhne.

Fazit

Die Berufsprüfung zum HR Fachmann mit eidg. Fachausweis stellt eine ausgezeichnete Möglichkeit dar, die eigene Karriere im Personalwesen voranzubringen. HR Fachleute leiten kompetent die Personalangelegenheiten in Unternehmen, bei den RAV oder in der privaten Personalvermittlung. Sie sind unverzichtbare Schnittstelle zwischen Jobsuchenden und Arbeitgebern. Ein Abschluss in Fachrichtung C ebnet auch den Weg, eine eigene Personaldienstleistungs-Firma zu gründen.

*Weitere Informationen des SBFI zu Bundesbeiträgen für Kurse, die auf eidgenössische Prüfungen vorbereiten

Beitragsbild: pexels.com // Gustavo Fring

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