5 innovative Recruiting Trends für 2019
Für Personaldienstleister wird es immer mehr zur Herausforderung, geeignete Bewerber und Mitarbeiter zu gewinnen. Der Fachkräftemangel führt dazu, dass auf dem Stellenmarkt eine hohe Konkurrenz zwischen den Arbeitgebern herrscht – Stichwort „War for Talents“ . Genau deshalb müssen Recruiter neue Wege gehen, um sich auf kreative Art und Weise auf dem Arbeitsmarkt zu präsentieren und Mitarbeiter von sich zu überzeugen.
Zum Glück gibt es momentan viele innovative Recruiting Trends, die sich vielleicht auch für Ihre Bewerber- und Personalgewinnung eignen! Wir haben Ihnen die wichtigsten Recruiting Trends für das Jahr 2019 zusammengestellt.
1. Unterstützung durch künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen, auch Machine Learning genannt, sind in allen Branchen im Kommen – auch im Recruiting. Die technischen Neuerungen bieten viele Chancen, schneller und effektiver geeignetere Bewerber zu finden, sodass sie definitiv zu den Recruiting Trends 2019 gehören.
Die Algorithmen bedeuten aber nicht gleich, dass sie die ganze Arbeit übernehmen (können) und Personaler nicht mehr gebraucht werden! Sie sollten lediglich als Unterstützung im Bewerbungsprozess gesehen werden. Zum Beispiel eignen sich Maschine-Learning-Tools dafür, Lebensläufe vorzuselektieren, was sich insbesondere für Stellen eignet, auf die viele Bewerbungen eingehen. Andere Tools verfassen automatische Ablehnungsschreiben an Bewerber, die bestimmte Kriterien nicht erfüllen.
Personaler sollten die automatischen Tools bei diesem Recruiting Trend dennoch überwachen. Bei richtiger Nutzung bieten sie auf jeden Fall viel Potenzial, Zeit und Ressourcen einzusparen.
2. Social-Media-Recruiting
Soziale Netzwerke werden lange nicht mehr nur dafür genutzt, um sich beispielsweise mit Freunden auszutauschen oder Momente aus seinem Leben zu teilen – Social Media spielt auch im Berufsleben eine immer größere Rolle. Grundsätzlich bieten sich bei dem Recruiting Trend zwei Möglichkeiten: Das kostenpflichtige Schalten (Paid Ads) oder das kostenlose Posting von Stellenanzeigen.
Aber Achtung: Personaler sollten nicht irgendeinen Kanal nutzen, sondern sich genau überlegen, auf welchem Social-Media-Kanal sie ihre Bewerber ansprechen möchten. Entscheidend ist dabei die Zielgruppe, die angesprochen werden soll: Während sich eine jüngere Zielgruppe vielleicht eher mit Stories auf Instagram überzeugen lässt, fühlt sich eine ältere Zielgruppe wahrscheinlich eher durch die klassische Stellenanzeige in den Business-Netzwerken Xing oder LinkedIn angesprochen.
Daneben sollten noch weitere Aspekte beim Social-Media-Recruiting beachtet werden, damit die Bewerbergewinnung erfolgreich verläuft.
3. Mobile Recruiting
Eine neue und besonders innovative Art des Recruitings findet heutzutage auf dem Smartphone statt. Für Bewerber sind Apps eine gute Möglichkeit, sich schnell und ohne viel Aufwand bei einem Unternehmen zu bewerben, sie sind gerade bei jüngeren Bewerbern beliebt. Genau deswegen kann das sogenannte Mobile Recruiting ebenfalls zu den Recruiting Trends 2019 gezählt werden.
Auf verschiedenen Apps können Bewerber und Unternehmen ein Profil anlegen und dann auf Job- bzw. Bewerbersuche gehen. Oft funktioniert das Matching zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nach dem Tinder-Prinzip: Interessiert einen Bewerber das Jobangebot nicht, wischt er nach links, findet er es spannend, wischt er nach rechts. Häufig löst das Swipen nach rechts aus, dass der Firma direkt eine Bewerbung zugeschickt wird.
Wie bei so vielen Trends ist aber auch bei diesem Recruiting Trend Vorsicht geboten: Das Wischen ist so einfach, dass die Nutzer eventuell voreilig reagieren und sich bewerben, ohne wahres Interesse an dem Jobangebot zu haben – was wiederum Mehrarbeit für die HR-ler bedeutet.
4. SEO-Recruiting
Auch wenn SEO-Recruiting nicht unter das Active Sourcing fällt, sondern eher zu den passiven Recruiting-Strategien gezählt wird, ist es alles andere als passiv. Beim diesem Recruiting Trend wird dafür gesorgt, eine Stellenanzeige so zu optimieren, dass sie bei Google, Bing und Co. ganz oben in den Suchergebnissen erscheint. Gibt ein Jobsuchender zum Beispiel die Suchanfrage „Verkäufer Jobs Zürich“ ein, dann sollte Ihre Stellenanzeige auftauchen.
Das zu schaffen ist natürlich nicht ganz leicht, da insbesondere die großen Online-Jobbörsen auf den ersten Plätzen ranken. Demnach sollte das SEO-Recruiting nicht unterschätzt werden, denn es bedeutet äußerst viel Zeit und Aufwand! Tipp: Wenn Unternehmen den Recruiting Trend nutzen wollen, dann sollten sie ihre Anzeigen auf Long-Teil-Keywords optimieren. Insgesamt ist für Keywords mit hohem Suchvolumen jedoch vom SEO-Recruiting abzuraten. Es bietet sich lediglich für Firmen an, die Stellen mit besonderen Jobtiteln im Angebot haben.
5. Recruiting-Videos
Wie gesagt: In Zeiten des Fachkräftemangels wird es zunehmend schwierig, Bewerber zu gewinnen. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, sich von ihrer besten Seite zu präsentieren – was sich durch Recruiting-Videos perfekt umsetzen lässt. In den Videos stellen sich die Arbeitgeber den potenziellen Mitarbeitern vor und machen diesen eine Anstellung bei ihnen schmackhaft.
Recruiting-Videos gehören damit zu den Employer-Branding-Maßnahmen, die eine Stärkung der Arbeitgebermarke anstreben. Vorteil beim Employer Branding ist sicherlich, dass es auf eine langfristige Image-Optimierung des Unternehmens abzielt. Anders als bei einer auf Facebook geschalteten Anzeige zum Beispiel, geht es beim Employer Branding darum, sich dauerhaft auf dem Stellenmarkt als Arbeitgeber zu positionieren. Recruiting-Videos gehören zwar zu diesen Employer-Branding-Strategien, werden aber dadurch, dass sie bis jetzt noch kaum von den Unternehmen umgesetzt werden, als Recruiting Trend für die kommenden Jahre gehandelt.
Recruiting Trends: Sinnvoll oder Zeitverschwendung?
Die Recruiting Trends klingen erst einmal toll – schließlich bringen sie Abwechslung in den Alltag des Recruiters. Dennoch darf man nicht vergessen, dass es sich erst einmal nur um Trends und noch nicht um etablierte Recruiting-Strategien handelt. Demnach sollten Personaler jetzt nicht gleich alles auf eine Karte setzen, sondern die klassischen Maßnahmen wie das Schalten von Stellenanzeigen nicht vernachlässigen! Gleichzeitig sollte man überlegen, welcher Trend sinnvoll für das eigene Unternehmen ist. Bei der Frage, ob sich eine Maßnahme lohnt, kommt es immer auf die eigenen Bedürfnisse und individuelle Zielgruppe an.
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